CTBTO Daten: was ist alles mit heutiger Technik messbar?
Die CTBTO unterhält weltweit 60 zertifizierte Stationen. Diese Stationen wurden für die Verifikation des umfassenden Atomteststop-Vertrages eingerichtet und messen Radioaktivität mit noch nie dagewesener Genauigkeit. Allerdings hat dieses Messnetz auch eine wesentlich geringere räumliche Dichte verglichen mit den nationalen Strahlenwarnsystemen. Eine Detektion an einer CTBTO Station bedeutet nicht, dass Gesundheitsrelevanz besteht. Bisher gab es keine Messung im CTBTO System, die gesundheitsschädliche Aktivitäten von Radionukliden zeigte.
Das CTBTO System misst keine Dosis-Leistungen, sondern die Konzentrationen von individuellen Isotopen wie Jod-131 und Cäsium-137. Deswegen kann es auch Stoffe nachweisen, deren Dosis-Leistung ein verschwindender Bruchteil der Dosis-Leistung der natürlichen Radioaktivität ist (ein hundert-Millionstel). Und zwar deswegen, weil diese Stoffe normalerweise in der Atmosphäre nicht vorkommen.
Mit dem heutigen Tag wurde Strahlung aus Fukushima an 24 unterschiedlichen Stationen der Behörde registriert. Neue Detektionen betreffen die Station in Stockholm/Schweden sowie Stationen im europäischen Teil von Russland. Damit ist die Strahlungswolke – in extrem verdünnter Form – beinahe schon um die ganze nördliche Hemisphäre gelaufen. Simulationen der ZAMG zeigen sehr schön die Ausbreitung der letzten zwei Wochen. Das Modell hat generell sehr zufriedenstellend funktioniert.
Bei den unten sichtbaren Grafiken wurde eine andere Skalierung verwendet wie bei unseren operationellen Simulationen. Die Graphiken wurden darauf optimiert, auch kleinste Aktivitätskonzentrationen von Jod-131 zu zeigen, wie sie auch im CTBTO Netz gemessen werden können.
Dr. Gerhard Wotawa
Stabsstelle Daten/Methoden/Modelle
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
Hohe Warte 38, 1190 Wien
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